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Auch, wenn unser Wohnwagen zwar alt, aber immer noch gut in Schuss ist, spielen wir seit längerer Zeit mit dem Gedanken, uns ein günstiges, gebrauchtes Wohnmobil anschaffen. Für Kurzurlaube an (verlängerten) Wochenenden ist so ein Wohnmobil ja doch recht praktisch.
Außerdem wäre damit unser Logistikproblem (Rennwagen & Wohnwagen gleichzeitig zu transportieren) gelöst und wir könnten wieder an dem ein oder anderen Bergrennen teilnehmen.
Nun ja, noch sind wir nicht schlüssig, ob und wenn, welches Gefährt wir uns zulegen. Aber ich dachte, ich nehme euch einmal mit auf meine Suche.
Erster Anlaufpunkt: Internet
Zugegeben, in Zeiten des Internet schaut man ja doch erst einmal sämtliche Seiten durch, auf denen Wohnmobile feilgeboten werden. Da fallen mir spontan diverese Kleinanzeigen-Webseites sowie die bekannten KFZ-Portale ein.
Das ist auch ein ganz guter Ausgangspunkt für die Suche. Keine Frage, es werden viele gute Wohnmobile angeboten – aber wo viel Licht, da auch viel Schatten. Man kann sich auf den Internetseiten erst einmal einen Überblick verschaffen und schauen, was man für das verfügbare Budget erwarten kann. Manchmal muss man hier aber entweder das Budget aufstocken oder seine Erwartungen an das Objekt der Begierde herunterschrauben.
Und es stellt sich ziemlich schnell die Frage: Von Privat kaufen – oder vom Händler?
Vor- und Nachteile beim Privatkauf
In der Regel kann man von privaten Verkäufern günstiger einkaufen – damit haben sich die Vorteile aber auch schon erschöpft. Was nicht heissen soll, dass man von Privatleuten nur Schrott kaufen kann. Viele private Verkäufer geben sich wirklich Mühe, ihr Schätzchen in einem ordentlichen Zustand an den Mann zu bringen. Natürlich finden sich hier aber auch schwarze Schafe, die auch den letzten Mist zu Geld machen wollen.
Im Gegensatz zum Händler stehen Privatverkäufer nicht in der Sachmängelhaftung – und müssen auch nicht explizit auf Mängel hinweisen. Wer von Privat kauft, sollte sich daher mit der Materie gut auskennen und einen Blick fürs Detail haben – und mögliche Reparaturkosten realistisch einschätzen, denn sonst können böse Überraschungen den günstigeren Anschaffungspreis ganz schnell zunichte machen.
Einmal gekauft, gibt es kein Zurück – denn neben der nicht vorhandenen Sachmängelhaftung hat man beim Privatkauf auch kein Widerrufsrecht oder ein Rückgaberecht.
Allerdings: Gerade Bastler können hier noch echte Schnäppchen machen, da manchmal Wohnmobile privat angeboten werden, die aufgrund des Zustandes kein Händler ins Portfolio aufnehmen würde.
Vor- und Nachteile beim Händlerkauf
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Klarer Pluspunkt für die Entscheidung, bei einem Händler zu kaufen, sind die gesetzlichen Gewährleistungen. Ein Händler haftet 2 Jahre lang für Sachmängel, welche vertraglich auf ein Jahr verkürzt werden kann. Innerhalb dieser Frist müssen Mängel, die bereits bei Übergabe des Fahrzeuges bestanden, vom Händler kostenlos nachgebessert werden müssen.
Und: Im ersten halben Jahr steht der Händler in der Beweispflicht. Das heisst, dass bei einem auftretenden Defekt der Händler beweisen muss, dass das entsprechende Teil zum Zeitpunkt des Verkaufes einwandfrei funktioniert hat.
Diese Sicherheit kostet allerdings: Etwa 8 % mehr Geld muss man laut ADAC berappen. Wenn man aber bedenkt, welche Kosten (Einkaufspreise, Lagerkosten, Personal, Werbekosten, Reparaturkosten etc.) ein Händler sonst noch hat, finde ich diesen Preisunterschied gar nicht mehr so gewaltig.
Händler suchen und finden
Viele Händler bieten ihre Wohnmobile denn auch auf den verschiedenen Portalen an – selbst das Einstellen der Angebote ist für Händler oft mit Kosten verbunden -, haben aber ganz oft auch eigene Webseiten.
Und hier sieht man mal wieder, dass simple Offline-Werbung immer noch funktioniert: Auf unserer Fahrt in den Pfingsturlaub fuhren insgesamt 5 Wohnwagen bzw. Wohnmobile vor uns her, die einen Aufkleber vom Caravan Center Bocholt hintenan kleben hatten. Das macht ja schon irgendwann neugierig. So ging ich denn noch im Urlaub auch gleich mal auf deren Internetseite unter www.caravan-center-bocholt.de und habe mich mal umgesehen. Wäre für mich ein Kandidat, mit knapp 100 km Entfernung zum Firmenstandort auch noch in der Toleranz. Behalte ich auf jeden Fall im Auge…
Hilfreich ist auch, wenn man sich bei Bekannten – zum Beispiel auf dem Campingplatz – einmal umhört, welche Erfahrungen sie mit welchen Händler gemacht haben. Hieraus kann man wertvolle Tipps ziehen, z. B. wie verhandlungsbereit ein Händler ist, welche Preisnachlässe oder kostenlose Zugaben möglich sind. Für ein Verkaufsgespräch kann man sich so ganz gut wappnen.
Fazit
Der Kauf von Privat ist ein zweischneidiges
Schwert und sollte wohl überlegt sein. Wer sich mit KFZ-Technik und
Wohnmobilen gut auskennt und vieles selbst machen kann, kann hier sicher
sein neues Wohnmobil finden. Allen anderen rate ich eher dazu, sich
beim Händler umzusehen und hier die Sicherheit der Gewährleistungsansprüche zu geniessen.