Seit Jahren benutzen wir im Wohnwagen Melamin-Geschirr. Weil dieser Kunststoff leicht und unzerbrechlich ist. Und bis vor wenigen Jahren habe ich die Nutzung auch nie in Frage gestellt. Campinggeschirr war nunmal aus Melamin. Punkt.
Doch seitdem sich mehr und mehr Kratzer auf den Tellern befinden, frage ich mich schon, ob sich dort nicht auch mit der Zeit Stoffe lösen, die ich dann mit dem Essen aufnehme. Keine wirklich schöne Vorstellung…😒
Als wir dann im Herbst 2019 unser historisches Wohnmobil (einen Karmann Cheetah, Baujahr 1987) erworben haben und wir dies mit dem kompletten Equipment bestücken mussten, suchte ich bewusst nach plastikfreien Alternativen. Die Attribute waren klar: Robust und unzerbrechlich, trotzdem leicht, gut zu reinigen.
Gibt man in die Suchmaschinen den Begriff “Campinggeschirr” ein, erhält man über 2 Millionen Suchergebnisse. “Campinggeschirr plastikfrei” erzielt dagegen gerade mal etwas über 5.000 Ergebnisse.
Zuerst fallen mir Campingsets aus Edelstahl ins Auge. Sie entsprechen tatsächlich meinen Anforderungen. Aber so schön ich auch Brotboxen aus Edelstahl schätze und supergerne nutze – als Frühstücksteller gefallen sie mir nicht so wirklich. Deshalb kommt auch noch eine weitere Anforderung dazu: Schön müssen sie aussehen (wobei Schönheit natürlich immer im Auge des Betrachters liegt 😉).
Emaille: Leicht, robust und plastikfrei
Da fiel mir das alte Milchtöpfchen meiner Oma ein, den ich heute noch benutze (und der gefühlte 50 Jahre alt ist): Ein Emaillebecher! Ein Metallbecher, überzogen mit einer glasartigen Glasur, dadurch leicht, robust, plastikfrei und je nach Glasur und Muster auch sehr ansehnlich! Wie genau so ein Emaillebecher hergestellt wird, könnt ihr euch auf der Seite emaille24.de (*keine bezahlte Werbung!*) ansehen.
So ging dann die Suche nach Emaillegeschirr los, ich entschied mich letzten Endes für 2 Sets, jeweils bestehend aus 2 Kaffeetassen, 2 Esstellern und 2 Schalen. 2 Sets, weil wir 3 Leute sind. Mehr Geschirr braucht es nicht. Die Essteller nehmen wir auch fürs Frühstück (wir brauchen keine extra kleinen Teller dafür), die Schalen dienen als Müslischale ebenso wie als Suppenschüssel oder Salatteller. Die Tassen eignen sich außer als Trinkbecher auch sehr gut für Desserts wie zum Beispiel Joghurt oder Pudding.
Allerdings muss man sagen, die Kaffeetassen halten den Kaffee durch die dünnere Wand nicht so lange warm wie eine Porzellantasse. Aber länger als eine Melamintasse (wobei es Einbildung sein mag, aber Kaffee aus einer Plastiktasse war mir schon immer ein Graus, weshalb ich im Wohnwagen tatsächlich auch 4 Kaffeetassen aus Porzellan deponiert habe).
Das Emaillegeschirr mit dem Campingmotiv drauf habe ich über Amazon* bekommen (ich hatte sie auf meinem Wunschzettel stehen und wurden mir darüber geschenkt). Aber man kann sicherlich auch auf Flohmärkten nach gebrauchten und gut erhaltenen Emailletellern Ausschau halten.
Ich wundere mich immer wieder darüber, dass man über Nachhaltigkeit nachdenkt und dann bei Amazon bestellt. Das passt absolut nicht zusammen.
Da gebe ich dir sogar in Teilen Recht. Allerdings hatte ich das Geschirr auf dem Wunschzettel stehen und geschenkt bekommen. Diesen Wunschzettel-Service bieten leider nicht alle Onlineshops. Ansonsten bestelle ich selbst nicht ausschließlich bei Amazon.
Heutzutage hat alles einen Nachteil, auch mit seinem Handy im Internet surfen und kommentieren wird auf die Kosten anderer getan. Wichtig ist es ja ein Bewusstsein für Dinge zu bilden und in dem Fall einmal statt Plastikgeschirr eben eine Alternative zu holen. Danke auf jeden Fall, ich habe mir nämlich heute die gleiche Frage gestellt und freue mich nun auf die Campingsaison!