Dachzelt

Dachzelte: Vor- und Nachteile

Was vor wenigen Jahren noch exotisch anmutete und staunende Blicke auf dem Campingplatz auf sich zog, ist mittlerweile fester Bestandteil der Camper-Welt: Dachzelte.

Das sind Zelte, die in einer Tasche oder Box auf dem Autodach montiert werden, binnen kürzester Zeit aufgeklappt werden können und je nach Größe einen Schlafplatz für ein oder zwei Leute oder gar ganze Familien bieten.

Nun mag man sich fragen: Was ist daran jetzt besser als an einem normalen Zelt? Wir checken es für euch!

Was ist ein Dachzelt eigentlich?

Denken wir an ein Dachzelt, haben wir vielleicht zunächst einen Safari-Jeep vor Augen. Und ja, so verkehrt ist dieses Bild nicht, denn dort wurden solche Zelte schon lange eingesetzt. Aus gutem Grund, denn seine Vorteile kann ein Dachzelt gerade in der Wildnis voll ausspielen. Kein Wunder also, dass diese Zelte auch im “normalen” Camping angekommen sind.

Es gibt sogenannte Hartschalen-Dachzelte, die im Prinzip aus einer festen Ober- und Unterschale bestehen und die Seiten aus Zeltstoff. Sie sind zwar sehr stabil, aber auch schwer im Vergleich zu anderen Dachzelten. Klappmodelle werden quasi wie ein Fächer oder eine Zieharmonika aufgeklappt und bestehen komplett aus Zeltstoff. Sie stehen meist zur Hälfte über die Dachkante hinaus und bieten daher sehr viel Platz, weswegen sie für Familien attraktiver sind als Hartschalen. Hybridmodelle kombinieren diese beiden Bauarten. Außerdem gibt es inzwischen auch aufblasbare Dachzelte, die sich per Druckluft wie von Zauberhand selbst aufbauen. Verschiedene Marken tummeln sich auf dem Markt. Wer nun noch immer kein Dachzelt vor Augen hat, werfe einmal beispielhaft einen Blick auf ein Gordigear Dachzelt auf dieser Seite.

Vorteile eines Dachzeltes

Der erste, große Vorteil eines Dachzeltes fällt schon beim Packen des Wagens auf:

  • Das Zelt verschwindet mitsamt der Hülle oder Box auf dem Autodach und nimmt im Kofferraum keinen Platz weg.
  • Auch der Aufbau am Zielort fällt mit Dachzelt deutlich vorteilhafter aus, da die meisten Dachzelte nur aufgeklappt werden (ähnlich wie ein Faltcaravan).
  • Der Abbau erfolgt ebenso schnell, was bereits vermuten lässt, was die Zielgruppe der Dachzelte ist, nämlich vor allem Menschen, die gerne und oft ihren Standort wechseln. Der Aufbau eines normalen Zeltes ist deutlich arbeits- und zeitintensiver, muss man doch einige Stangen einziehen, Spannleinen spannen, Heringe einschlagen – und deswegen eignen sich solche Zelte eher für Leute, die ihren gesamten Urlaub an ein und derselben Stelle verbringen möchten.
  • Ergänzt man das Dachzelt noch mit einem (darunterliegenden) Vorzelt, so hat man einen zusätzlichen Raumgewinn. Hier kann man zum Beispiel eine Campingtoilette unterbringen, um nachts nicht in den Wald gehen zu müssen. Oder man nutzt den Raum als Aufenthaltsraum oder Küche.
  • Ein weiterer Vorteil eines Dachzeltes ist, dass man “vom Boden weg ist”. Gerade bei kaltem und nassem Wetter kann das ein echter Segen sein. Ins Zelt gelangt man über eine Leiter, die man bei einigen Modellen auch einziehen kann. So ist man auch vor nächtlichen, tierischen Besuchern einigermaßen gut geschützt, was vor allem in der Wildnis ein nicht zu verachtender Pluspunkt ist.

Nachteile eine Dachzeltes

Damit sind wir leider auch bei den Nachteilen eines Dachzeltes angelangt:

  • Man muss in der Lage sein, die Leiter hochzukraxeln, was dem ein oder anderen aufgrund der körperlichen Verfassung oder auch aufgrund des Alters nicht ganz so gut möglich ist. In diesem Fall ist ein Dachzelt eher nicht zu empfehlen. Wer aber fit genug ist, sollte mit dem Aufstieg keine Probleme haben.
  • Durch die Dachlast erhöht sich der Luftwiderstand beim Fahren und somit auch der Kraftstoffverbrauch.
  • Das Einpacken eines nassgeregneten Dachzeltes – vor allem wenn es sich um ein klappbares Modell handelt, dessen Dach ebenfalls aus Zeltstoff besteht – steht man vor der Schwierigkeit, die im Zelt befindliche Matratze vor Nässe zu schützen. Für diesen Fall geben wir euch den Tipp, die Matratze mit Malerfolie oder ähnlichem Material zu schützen und das Zelt bei nächster Gelegenheit wieder aufzubauen und zu trocknen. Hartschalenmodelle haben hier die Nase vorn, denn das feste Dach schützt das Innenleben besser vor Nässe.

Überlegungen vor Anschaffung eines Dachzeltes

Wenn du jetzt mit dem Gedanken spielst, dir ein Dachzelt anzuschaffen, informiere dich unbedingt vor dem Kauf, welche zulässige Dachlast dein Fahrzeug hat. Meist liegt dieser Wert zwischen 50 und 100 kg. Wichtig ist danach, genau herauszufinden, wie schwer das gewünschte Dachzelt ist und wieviel der Träger auf die Waage bringt. Wenn du noch Gepäck im zusammengeklappten Dachzelt unterbringen willst, musst du auch dies einrechnen.

Die zulässige Dachlast gilt für das fahrende Fahrzeug (also nicht, wenn du im Zelt liegst und schläfst) und sollte dringend eingehalten werden, da eine höhrere Last die Fahreigenschaften des Fahrzeugs maßgeblich beeinflusst. Ein Überschreiten der Dachlast kann ein Bußgeld nach sich ziehen und im schlimmsten Falle eines Unfalles sogar den Versicherungsschutz gefährden.

Neben dem Gewicht spielt auch die Größe des Dachzeltes eine entscheidende Rolle. So müssen folgende Abmessungen eingehalten werden:

  • Nach vorne darf das gepackte Zelt nicht über die Stoßstange hinaus ragen.
  • Nach hinten darf es maximal 1 m überstehen.
  • Der seitliche Überstand darf maximal 40 cm betragen und insgesamt nicht breiter als 2,55 m sein.
  • Die Höhe ab Straßenbelag ist auf 4,00 m begrenzt.

Bitte informiere dich vor dem Kauf umfassend über die geltenden Bestimmungen, da wir hier keine rechtlich verbindliche Beratung anbieten, sondern nur nach besten Wissen und Gewissen die derzeitigen Vorgaben recherchiert haben.

Bild von Alex Herwartz auf Pixabay

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