Vom Wohnmobil-Traum zum Traum-Wohmmobil: Was kostet’s? |
Camping mit Wohnmobil ist eine sehr noble und komfortable Camping-Variante. Die Freiheit, heute hier und morgen dort sein zu können, ist das, was viele am Camping mit Wohnmobil so fasziniert.
Leider muss man sagen, ist es auch die teuerste Möglichkeit, Campingurlaub zu machen.
Während Camping mit Zelt sehr günstig ist und geradezu symbolisch für den Low-Budget-Urlaub steht, ist der Urlaub mit Wohnmobil nicht nur in der Anschaffung, sondern auch im laufenden Unterhalt sehr viel kostspieliger.
Doch alles der Reihe nach.
Was kostet ein Wohnmobil?
Es kommt hier sicherlich vor allem auf die Ausstattung an, die man in seinem Traum-Wohnmobil wünscht.
Ganz klar: je nobler das Interieur und je mehr Technik verbaut ist, desto tiefer muss man in die Tasche greifen. Deshalb muss man sich vorab darüber klar sein, welches Maß an Ausstattung es sein soll bzw. welches man sich auch leisten kann.
Der Kaufpreis für gebrauchte und neue Wohnmobile ist ebenfalls sehr unterschiedlich. Wer jedoch lange Freude an seiner Neuerwerbung haben möchte, sollte darauf achten, dass das (gebrauchte) Wohnmobil allen technischen Anforderungen genügt. Sonst kann sich der Schnäppchenkauf leicht als ein Fass ohne Boden herausstellen.
TIPP:
Wer beim Händler kauft, geht auf Nummer sicher, denn Händler sind gesetzlich zur Sachmängelhaftung verpflichtet (§ 434 ff. BGB). Diese kann auch nicht durch Vertragsklauseln ausgehebelt werden. Tritt ein Mangel in den ersten 6 Monaten nach Kauf ein, wird in der Regel davon ausgegeangen, dass der Mangel auch schon bei Vertragsabschluss vorlag. Darüberhinaus bieten viele Händler sogar noch zusätzliche Garantien an!
Über den Daumen gepeilt:
für ein gutes, gebrauchtes, knapp 20 Jahre altes Wohnmobil muss man mit mindestens 12.000 € rechnen. Aufwärts gibt es je nach Alter, Zustand und Ausstattung keine Grenzen.
Selbst bei neuen Wohnmobilen ist eine Pauschalaussage nicht möglich. Das wäre so, als wenn ich sage, ein Auto kostet fünfzigtausend. Logisch, was für einen Porsche ein absolutes Schnäppchen wäre, wäre für einen Fiat Panda ein Wucher-Preis. Und so ist das bei Wohnmobilen eben auch.
Viele namhafte Hersteller haben aber mittlerweile günstige Tochterfirmen hervorgebracht, die Wohnmobile und auch Wohnwagen zum günstigen Einstiegspreis anbieten. So haben beispielsweise die bekannten Hersteller Hymer und Dethleffs im Jahre 2005 die Firma Capron gegründet, unter deren Dach die günstigen Modelle von Sunlight und Carado hergestellt und vertrieben werden. Ab 35.000 € muss man dennoch für das preiswerteste Modell hinblättern.
Küchen-Grundausstattung – was braucht man an Töpfen & Co?
Eines steht fest: Wer mit Wohnmobil verreist, wird sich bei der Küchenausstattung nicht mit einem ineinanderstapelbaren Kochtopfset, welches auch noch als Essgeschirr genutzt werden kann, zufriedengeben.
Im Gegenteil zur oft spartanischen Zeltausstattung möchte man im Wohnmobil eher den Komfort einer eigenen Küche genießen – inkl. Küchenausrüstung.
Allerdings:
Wer die Teile dafür im Campingzubehör kauft, spart oft enorm an Gewicht, denn hier sind Kochtopf und Co sowohl auf Funktionalität als auch auf Design und Leichtigkeit ausgelegt. Camping-Kochtöpfe glänzen außerdem mit besonderen Extras, zum Beispiel abnehmbaren Griffen, besonders gute Stapelbarkeit, Stoßfestigkeit etc. Zwei Töpfe und eine Pfanne sind das Minimun, welches man an Bord haben sollte. Günstiger als der Einzelkauf ist die Anschaffung eines Sets. Kostenpunkt: etwa 60 €.
Das 16-teilige Melamin-Set Linea scheut keinen Vergleich zu “echtem” Porzellan. |
Auch beim Geschirr muss hier auf nichts verzichtet werden. Spezielles Campinggeschirr aus Melamin sieht aus wie Porzellan, ist aber bruchfest und geht auch bei der Fahrt über buckelige Pisten nicht kaputt – und ist natürlich erheblich leichter als echtes Porzellan.
Dass Melamin-Geschirr dem optischen Vergleich mittlerweile durchaus standhält, beweisen die zahlreichen Design-Sets im Handel. Kostennote: Ein Set für 4 Personen bekommt man für etwa 30 €.
Beim Besteck muss ich zugeben, bislang auf herkömmliches Besteck zurückgegriffen zu haben. Das leichte Campingbesteck, welches im Campinghandel zu haben ist, hat mich nicht überzeugt. Ich möchte “was in der Hand halten”. Es muss kein Besteck für hunderte Euro sein, ein normales Alltags-Set reicht vollkommen aus.
Ein Set für 6 Personen bekommt man schon für kleines Geld (ca. 15 €), dazu dann noch ein paar Gemüsemesser, Kartoffelschäler, Kochlöffel – so ist man mit 30 bis 50 € gut eingedeckt.
Campingmöbel – was braucht man wirklich?
Platzsparend zusammenklappbar: Campingtische |
Praktischerweise sind in einem Wohnmobil ja schon alle Möbel verbaut – die Innenausstattung ist damit also schon einmal abgehakt. Und selbst Bettzeug braucht man nicht unbedingt neu – man kann ganz einfach das von zu Hause mitnehmen. Braucht da ja eh keiner, wenn keiner zu Hause ist 😉
Wer auch mal sein Frühstücksei vor dem Wohnmobil vertilgen möchte (und ich gehe davon aus, dass das JEDER Camper gerne macht), braucht jedoch unbedingt einen Outdoor-Tisch und pro Person einen Stuhl. Dass Klappstühle und ein Klapptisch dabei bevorzugt werden, ist einleuchtend – denn während der Fahrt müssen die Campingmöbel gut verstaut werden und sollen auch bei einer Pause nicht den Weg ins Mobilheim versperren.
Kosten:
Klapptische gibts schon ab 20 €, pro Stuhl etwa 30 € aufwärts.
Laufende Kosten
Leider ist es mit der Anschaffung eines Wohnmobils nicht getan. Viele bedenken nicht, dass ein solches KFZ auch laufende Kosten in nicht unbedeutender Höhe produziert.
Versicherung und Steuer können im Jahr bei einem kleinen Wohnmobil bis 3,5 t schnell etwa 1000 € ausmachen – hinzu kommen noch die Wartungsarbeiten, Ersatzteile, TÜV- und AU-Kosten. Selbst, wenn nichts kaputt geht, muss man also locker 1500 € einplanen, bevor man den ersten Meter gefahren ist.
Wer das Wohnmobil unterstellen möchte, muss mit weiteren Kosten rechnen. Je nach Wohnort ist man mit ab 30 € Stellplatzgebühr pro Monat dabei – macht im Jahr Minimum 360 €.
Fazit
Ein Wohnmobil ist etwas Tolles – gar keine Frage!
Aber es ist ein Luxusobjekt und damit etwas für Liebhaber.
Mit 12.000 € für ein älteres Modell in gutem Zustand bis hin zu 35.000 € für einen Neuwagen im Einsteigersegment und laufenden Kosten von – knapp gerechnet – rund 2000 € im Jahr (ohne Spritverbrauch) ist es leider nichts für den kleinen Geldbeutel.
Bilder: Amazon
Dir gefällt dieser Artikel? Trage dich doch in meinen Verteiler ein, dann kann ich dich über Neues auf meinem Blog informieren!
|